

Die Microsoft Office 365 Plattform – 2011 als Business Online Productivity Services (BPOS) ins Leben gerufen — hat sich die letzten Jahre funktionell sehr stark weiterentwickelt. Anfangs waren sehr viele Funktionen im Vergleich zu den OnPremise Produkten nicht verfügbar oder nur eingeschränkt nutzbar. Nach Phasen der Feature-Parität und Cloud-First werden neue Funktionen unterdessen teilweise nur noch Cloud-Only bereitgestellt, lassen sich aber über Hybrid-Infrastrukturen auch mit OnPremise Umgebungen koppeln.
Quelle: Microsoft
Als Microsoft Partner haben wir in den vergangenen Jahren verschiedene Lösungen für Deutsche Kunden auf Basis von Office 365 umgesetzt (z.B. Branding für Office 365 und Office 365 Automatisierung & Reporting), wobei sich feststellen lässt: Je höher der Schutzbedarf der Daten, desto geringer waren die Chancen für eine Lösung auf Basis von Office 365.
Grund dafür ist die – im Vergleich zu anderen Ländern – höhere Sensibilität beim Thema Datenschutz, sowie Unklarheiten über die (Un-)Gültigkeit von Safe-Harbor und nicht zuletzt die NSA Enthüllungen. Trotz Commitment von Microsoft zur Umsetzung der strengen EU Model Clauses (Standardvertragsklauseln), sowie der Umsetzung zahlreicher ISO Standards (z.B. der ISO 27018 zum Schutz personenbezogener Daten) galt oft der Grundsatz bzgl. Cloud Services: Im Zweifelsfall keine Cloud Services.
Im Kern ließen sich die Sorgen der Kunden auf zwei Fragen reduzieren:
- Wo liegen meine Daten?
- Und wer kontrolliert, was mit meinen Daten passiert?
Die bisherigen Antworten, dass die Daten in Rechenzentren in Europa liegen und durch Microsoft kontrolliert werden, waren für viele Kunden nicht überzeugend genug. Was hat sich geändert?
Microsoft-CEO Satya Nadella kündigt für das zweite Halbjahr 2016 Cloud-Dienste aus deutschen Rechenzentren an. Konkret werden die SaaS Dienste Microsoft Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online durch T‑Systems als Datentreuhänder bereitgestellt und betrieben. Microsoft gibt damit konkrete Antworten auf die Fragen:
- Wo liegen meine Daten? Die Daten befinden sich auf deutschem Boden in Frankfurt/Main und Magdeburg, verbunden durch ein eigenes, physisch vom Internet getrenntem, Netzwerk.
- Und wer kontrolliert, was mit meinen Daten passiert? Microsoft überträgt die Zugriffskontrolle für die Daten an die Deutsche Telekom mit Ihrer Tochter T‑Systems. Jeder Zugriff auf Kundendaten oder die Infrastruktur wird von T‑Systems kontrolliert. Ohne Zustimmung und Aufsicht dieses Datentreuhändlers hat Microsoft keinen Zugriff auf Kundendaten.
Für Deutsche Kunden sorgt die veränderte Rechtslage und die geplanten, lokalen Rechenzentren für Transparenz und vereinfacht damit die Einführung von Office 365 und die Nutzung der angebotenen Services als Teil einer Hybrid Infrastruktur.
Neue Funktionen in Office 365 wie Office 365 Groups, Office Graph und Delve sollten somit auch für Deutsche Kunden in Zukunft sorgenfrei konsumierbar sein.
Haben Sie Fragen dazu oder sind Sie auf der Suche nach einem kompetenten Dienstleister für Beratung und Implementierung von Office 365 und Azure Active Directory — sprechen Sie uns an!

Joachim von Seydewitz
Solution Architect