Umsetzung der Integration im Detail

Für die Integration zwischen Teamcenter PLM und SharePoint Online setzte netunite auf eine Kombination aus Azure-Services, Low-Code-Komponenten und gezielter Strukturmodellierung innerhalb von SharePoint. Ziel war es, eine wiederverwendbare, flexible Architektur zu schaffen, die ohne tiefgreifende Systemeingriffe funktioniert und sich leicht auf andere Projekte übertragen lässt.

Technische Architektur & Azure-Komponenten

Die zentrale Herausforderung bestand darin, die Datenstruktur und Logik von Teamcenter mit der Dokumentenlogik von SharePoint Online kompatibel zu machen. Dazu wurden folgende technische Bausteine eingesetzt:

• Azure Logic Apps: Dienten als verbindendes Glied zwischen den Systemen. Sie übernahmen den Export von Dateien aus Teamcenter sowie den Upload inklusive Metadaten in SharePoint.
• SharePoint Connector: Kam innerhalb der Logic Apps zum Einsatz, um Dateien automatisiert in definierte Bibliotheken hochzuladen und mit Metainformationen anzureichern.
• Azure Functions (optional im Szenario): Dienten der Erstellung von Steuerdateien und der Paketierung von Exportdaten aus Teamcenter.

Diese Architektur erlaubte einen weitgehend automatisierten, nachvollziehbaren und skalierbaren Austauschprozess – ohne tiefe Systemanpassungen oder proprietäre Drittanbietertools.

Metadatenhandling & Benutzeroberfläche

Um die Orientierung innerhalb SharePoint zu optimieren, wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

• Modellierung einer Dokumentstruktur in SharePoint Online mittels:
  • Document Sets für strukturierte Dateiablagen
  • Inhaltstypen mit spezifischen Metafeldern
  • Benutzerdefinierten Spalten & Sichten für bessere Navigation
• Verschlagwortung der Dateien mit relevanten Metadaten aus Teamcenter (z. B. Materialnummer, Projekt, Version, etc.)
• Entwicklung einer SPFx-Komponente (SharePoint Framework), um den Exportprozess aus der Teamcenter-Umgebung per UI-Aktion anzustoßen

Die resultierende Lösung kombinierte intelligente Datenlogik mit einer anwenderfreundlichen Oberfläche, sodass sowohl interne Mitarbeitende als auch externe Partner effizient mit den bereitgestellten Informationen arbeiten konnten.

Ergebnisse & Learnings aus dem Prototyp

Der durchgeführte Prototyp bestätigte eindrucksvoll die technische Machbarkeit und den Nutzen einer Integration zwischen Teamcenter PLM und SharePoint Online. Trotz fehlender Standard-Schnittstelle konnte netunite mithilfe von Azure-Diensten und gezieltem Custom Development eine funktionale Lösung für den bidirektionalen Dateiaustausch realisieren.

Validierte Vorteile der Lösung:

• Systemübergreifende Zusammenarbeit: Partnerunternehmen konnten direkt in SharePoint auf relevante Teamcenter-Daten zugreifen – ohne Medienbrüche oder manuelle Zwischenschritte.
• Effizientes Metadatenmanagement: Durch die automatische Übernahme und Visualisierung von Metadaten in SharePoint war eine schnelle Suche, Filterung und Zuordnung der Dateien möglich.
• Minimierter Entwicklungsaufwand: Die Nutzung von Low-Code-Technologien wie Logic Apps und SPFx erlaubte eine zügige Umsetzung ohne umfangreiche Backend-Eingriffe.
• Flexibilität & Wiederverwendbarkeit: Die Architektur des Prototyps lässt sich leicht anpassen und skalieren – ideal für Folgeprojekte oder andere Systemkombinationen.

Darüber hinaus wurde deutlich: Microsoft 365 Plattformdienste bieten ideale Voraussetzungen für moderne PLM-Schnittstellen, insbesondere in datenzentrierten Lieferketten mit hohem Integrationsbedarf.